Intern
    Lehrstuhl für Informatik VIII - Informationstechnik für Luft- und Raumfahrt

    RaCoS

    RaCoS on REXUS

    Motivation

    Mit dem wachsenden Bedarf für mehr Miniaturisierung und dabei gleichbleibend genauen oder verbesserten Messungen im Luft- und Raumfahrtsektor, besonders in Anbetracht von Nano- und Mikrosatelliten in universitärer Entwicklung, ist es wichtig, dass auch Lagekontrollregelungen sich diesem Trend anpassen,
    dabei aber bezahlbar für Universitäten bleiben.
    Das RaCoS-Experiment, welches mit Stickstoff arbeitet, könnte eine erste Stufe auf dem Weg zu einer solchen bezahlbaren Miniaturisierung sein. Es besteht aus handelsüblichen Komponenten (COTS) und soll die Drehrate in der Längsachse der REXUS-Höhenforschungsrakete reduzieren und kontrollieren.
    Weiterhin soll es zeigen, dass die gewählten Komponenten und der Aufbau in der Lage sind, die Weltraumumgebung zu überstehen und, dass kostengünstige Lageregelung in so einem Maßstab funktionieren kann.

    Projekt/Experiment

    RaCoS ist eine Abkürzung für Rate Control System. Das System soll die Drehrate in der Roll-Achse der REXUS Höhenforschungsrakete reduzieren und kontrollieren. Dazu wird ein Kaltgassystem entwickelt, dessen Hauptkomponenten unter anderem der Druckbehälter und Ventile sind. Die Ventile sollen dabei von einem Kontroll-Algorithmus über einen Mikroprozessor angesteuert werden und den Gasfluss regeln. Durch das ausgestoßene Gas wird ein Rückstoß erzeugt, der die Drehrate beeinflusst und reduziert.
    Als Vorteil für andere Experimente, die auf der gleichen Rakete fliegen, kann RaCoS die Milligravitation an Bord der REXUS-Rakete verbessern und somit deren Testabläufe verbessern.
    Der geplante Start der Höhenforschungsrakete REXUS 22, mit dem RaCoS-Experiment an Bord, liegt im Frühjahr 2017.

    REXUS/BEXUS Programm

    RaCoS ist Teil des deutsch-schwedischen Studentenprogrammes REXUS/BEXUS (Rocket/Ballon Experiments for University Students). Das Programm wird durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Swedish National Space Board (SNSB) realisiert. Zusammen mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) wird der schwedische Anteil der Nutzlast für Studenten anderer europäischer ESA-Mitgliedstaaten zugänglich gemacht.
    Jährlich starten zwei REXUS Höhenforschungsraketen und zwei BEXUS Höhenforschungsballons vom nordschwedischen Esrange Space Center aus, nach etwa eineinhalb Jahren Projektlaufzeit. Es bietet Studenten nicht nur die Möglichkeit, wissenschaftliche und technische Experimente unter weltraumähnlichen Bedingungen zu testen, sondern auch ein gesamtes Projekt in der Raumfahrt von Anfang bis Ende zu begleiten und mitzugestalten.

    Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite: www.RaCoS-REXUS.de .