ADIA-Light
Entwicklung und on-Orbit-Erprobung einer Primärnutzlast für die SONATE-Nanosatellitenmission zur autonomen Diagnose von Betriebsstörungen
Im Rahmen des Vorhabens ADIA-Light wird der ADIA++-Diagnosekernel auf eine geeignete Embedded-Plattform für den Einsatz an Bord der Nanosatellitenmission SONATE portiert.
Das Vorhaben ADIA++ ist die logische Fortsetzung und nächsthöhere Ausbaustufe von ADIA. Die autonome Diagnosesoftware wird hierbei im Verlauf von zwei Jahren einem größeren Upgrade unterzogen, so dass sie auch mit sehr großen Telemetrie-Datenmengen, wie sie an Bord großer Satelliten und interplanetarer Raumsonden ständig anfallen, umgehen kann.
Die Situation im Orbit unterscheidet sich grundlegend von der auf der Erde. Die Einflüsse im Weltraum wie Strahlung stellen höhere Anforderungen an Software und Hardware. Eine weitere Einschränkung im Vergleich zu ADIA++ besteht durch die verringerte verfügbare Rechenleistung an Bord von Satellitensystemen sowie durch das knappe Angebot an elektrischer Energie, welches sich ADIA-Light mit den übrigen Verbrauchern an Bord teilen muss.
ADIA light wird als experimentelle Nutzlast an Bord von SONATE mitfliegen und im Orbit getestet werden. Die Software läuft auf zwei unabhängigen BeagleCore-Modulen, die kaltredundant arbeiten.
Abbildung 2: Zwei BeagleCore Module im Größenvergleich zu einer Münze
Wie bei den Vorgängerversionen auch ist die Rolle von ADIA-Light die passive Detektion und Analyse von Anomalien an Bord. Die Behebung der Anomalien bleibt zunächst weiterhin Aufgabe des Operators am Boden. Für zukünftige Projekte wäre allerdings die Evaluierung einer Recoveryfunktion zur direkten Behebung von Betriebsstörungen denkbar.
Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und Angewandte Informatik (Informatik VI) der Universität Würzburg durchgeführt und durch die Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) unter dem Förderkennzeichen 50RM1723 mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.
Beginn des Vorhabens: 01.10.2017
Dauer: 21 Monate (Ende 30.06.2019)
Ansprechpartner:
Gerhard Fellinger (Projektleiter)