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    Lehrstuhl für Informatik VIII - Informationstechnik für Luft- und Raumfahrt

    ADIA

    Die Erkennung und Behandlung von Anomalien an Bord von Raumfahrzeugen beruht derzeit größtenteils auf der Auswertung der Telemetriedaten durch Experten am Boden. Die vom Raumfahrzeug periodisch erfassten Statusdaten (auch Housekeepings genannt) wie Temperaturen, Spannungen, Ströme und Schaltzustände werden dabei an Bord gespeichert, bei Überflug einer Bodenstation zum Kontrollzentrum übertragen und dort mit den Sollwerten und zulässigen Grenzwerten verglichen, um bereits bestehende oder sich anbahnende Fehlfunktionen zu erkennen.

    Im Rahmen des Projektes ADIA (Autonomes Diagnosesystem für Satelliten) wurde ein System entwickelt, das selbstständig in der Lage ist, sich anbahnende oder bereits aufgetretene Fehler an Bord von Satelliten zu analysieren und Ursachen festzustellen. Damit kann wertvolle Zeit bei der Erkennung und Behebung von Problemen gewonnen werden, was zur Erhöhung der Betriebssicherheit von Satelliten beitragen kann.

    Die Diagnose stellt die Software mithilfe eines auf Heuristiken basierenden Expertensystems, welches in jedem Zyklus eine vordefinierte Menge von potentiell auftretenden Symptomen prüft, im Falle von positiven Befunden diese auf eine Menge von vorformulierten möglichen Ursachen abbildet und die ermittelten Diagnosen dann ihrer Wahrscheinlichkeit nach geordnet ausgibt.

    Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und Angewandte Informatik (Informatik VI) der Universität Würzburg durchgeführt und durch die Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) unter dem Förderkennzeichen 50RM1231 mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.

     

    Ansprechpartner:

    Gerhard Fellinger (Projektleiter)

    Prof. Dr.-Ing. Hakan Kayal

    Prof. Dr. Frank Puppe