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Institute of Computer Science

Human-Centered Computing

Der Schwerpunkt Human-Centered Computing des Instituts für Informatik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg arbeitet an vielfältigen Forschungsfragen rund um die Schnittstellen zwischen menschlichen Nutzern und informatischen Systemen. Die zentralen wissenschaftlichen Fragestellungen und Ziele sind dabei wie folgt:

  • Wie wollen wir mit aktuellen und zukünftigen informatischen Systemen interagieren?
  • Welche Fähigkeiten werden auf Nutzer- und Systemseite benötigt?
  • Welche Technologien sind für die Interaktion notwendig oder geeignet?
  • Wie werden diese Interaktionstechnologien entwickelt?
  • Welchen Einfluss haben technologische Systeme auf den Menschen?
  • Welches sind Anforderungen und Lösungen unterschiedlicher Anwendungsgebiete?

Ein zentrales Paradigma ist in diesem Schwerpunkt ein menschzentrierter Ansatz. Dieser erforscht neue informatische Technologien nicht allein unter rein funktionalen Gesichtspunkten. Der Ansatz betrachtet einen möglichen Nutzen im Kontext der Zugänglichkeit und Adäquatheit der Systeme und deren Schnittstellen zum Menschen. Er berücksichtigt zentral die physiologischen, perzeptiven und kognitiven Fähigkeiten der Nutzer sowie die sozialen Randbedingungen eines Technikeinsatzes unter verschiedenen Arbeits- und allgemeinen Nutzungskontexten. Der Ansatz kombiniert Utility mit Usability und User Experience, um den Umgang und die Nutzung technischer Systeme produktiv, angenehm und hilfreich zu gestalten.

Die Tragfähigkeit der Forschungsprogrammatik des Schwerpunkts Human-Centered Computing ist für die nächsten 10 Jahre und darüber hinaus als sehr hoch einzuschätzen. Die fortschreitende Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche. Fragen zum umfassenden Nutzen neuer Technologien im Sinne einer positiven Technologieutopie und zur Akzeptanz werden maßgeblich durch die direkte Interaktion mit diesen Systemen bestimmt. Als Interaktionspartner treten Mensch und Computer in eine enge Schleife gegenseitiger Wirkung ein. Die damit  einhergehenden Auswirkungen auf den Menschen sind vielfältig und gehen deutlich über eine Sicht als Computer als reines Werkzeug hinaus. Die sich im Kontext der gegenwärtigen Nutzung mobiler Computer- und Kommunikationssysteme ergebenen Konsequenzen belegen diese holistische Sicht auf mögliche Technikfolgen nachdrücklich.

Die rasanten Erfolge in der Erforschung der Methoden und Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) unterstreichen diese Bedeutung des Schwerpunkts vielfältig. Aktuelle Ansätze der Gestaltung der Interaktion zwischen Mensch und KI manifestieren die Fragen des Human-Centered Computing maßgeblich. Können, wollen und sollen wir etwa KI als Verstärker menschlicher Fähigkeiten (Amplified Intelligence) oder als Teil voneinander lernender und profitierender Partner (Hybrid Intelligence) verstehen und einsetzen? Wie wollen wir die sich abzeichnende Fähigkeitsdifferenz optimal technisch und konzeptionell nutzen? Wie wollen wir mit möglichen Wahrnehmungen der KIs als omnipräsent, omniszient oder omnipotent umgehen und die Fragen zur Akzeptanz und positiven Technologieutopie beantworten?

Die Forschungsprogrammatik des Schwerpunkts Human-Centered Computing ist ideal darauf vorbereitet, diese Herausforderungen anzunehmen. Die Betrachtung von Mensch und Computer als interagierendes System gegenseitig wechselwirkender Partner in Kombination mit der spezifisch darauf abgestimmten Forschungs- und Entwicklungsprogrammatik hoch interaktiver Systeme der Virtual, Augmented und Mixed Reality (VR, AR, MR; kurz XR, siehe Abbilldung oben), die davon abgeleiteten Arbeiten zu verkörperten Interaktionen sowie die intensive Integration von Verfahren der Künstlichen Intelligenz, machen den Schwerpunkt Human-Centered Computing zu einem zentralen Element der Digitalisierung und der KI-Entwicklung. Diese Arbeiten sind maßgebliche Treiber für die vielfältigen Kooperationen mit der Medizin, der Psychologe, den Digital Humanities, der Pädagogik u.v.a.